1998 schrieb Marcel Meili einen Text mit dem Titel „Peripherie, ein Brief aus Zürich“. Der Text beschäftigte sich mit den Fragmenten der verbliebenen Infrastruktur, die mitten in der Stadt stehen blieben. Diese erfordern demnach, Interventionen für eine mögliche Nutzung auf menschlicher Ebene. Um zu vermeiden, dass auf dem Grundstück diese Infrastrukturen das Territorium in zwei Teile teilen, scheint die Besetzung dieser Zwischenräume die einzige Möglichkeit zu sein. In gewisser Weise würde das heissen, die Infrastruktur zu domestizieren und ihr eine spezifischere Funktion zu geben. Das Gebiet zwischen Manessestrasse und Sihl, welches uns in dieser Arbeit beschäftigt, teilt mit dem Text von Meili viele Ähnlichkeiten.
Die Zone steht seit 130 Jahren im Mittelpunkt von diversen Debatten. Viele Projekte sollten realisiert werden, wurden aber nie richtig abgeschlossen. So hat sich das Grundstück im Laufe der Jahre an verschiedene morphologische und infrastrukturelle Veränderungen anzupassen versucht. Heute symbolisiert der klaffende Stummel des Autobahn-Y, dass die Entwicklung nicht abgeschlossen ist. Eine passende Lösung fehlt bis heute.
Der Entwurf möchte sich die Besonderheiten des Ortes zur Grundlage des Konzepts machen. Momentan steht die Grosszügikeit der Natur, also des Flusses und seiner Vegetation in hartem Kontrast zum Beton. Es wird versucht ein Projekt zu entwerfen, das nicht der Infrastruktur widerspricht, sondern im Gegenteil aus diesen spezifischen Konditionen entsteht. Um die Debatte abzuschliessen, aber auch um diesem unklaren Gelände einen Sinn zu geben, schlägt das Projekt eine Erweiterung der bestehenden Infrastruktur vor.
Es strebt deswegen weniger die Form eines Objekts oder Gebäudes an, sondern mehr ein verbundenes und heterogenes System, das die gegensätzlichen Räume miteinander verschmelzen lässt. Es soll nicht weiter ein abgekapselter Durchgangsort bleiben, sondern eine Verbindung vom Banhof Giesshübel, dem Google Areal und dem Quartier Wiedikon werden.
Parkfelder auf der obersten Ebene sind von der Sihlhochstrasse aus direkt erschlossen und dienen den darunter liegenden Ebenen. Grosszügige Grünfelder machen den Ort aber auch für Fussgänger zu einem angenehmen Aufenthaltsort mit einer tollen Sicht auf die Stadt. Die anderen Ebenen hingegen sind eine Erweiterung der Sportinfrastruktur. Ein neuer Steg vom Sihlhözli bis zum Bahnhof Giesshübel dehnt nicht nur die Sportanlage aus, sondern bildet eine neue Verbindung für Fahrräder und Fussgänger. Diese werden neu nur noch oberirdisch geführt, so dass ein visueller Bezug zwischen den verschiedenen Teilbereichen entsteht. Auf der Sihlebene findet man die Idee des Terrain Vague wieder, einer urbanen Fläche, welche sich die Bevölkerung aneignen kann. Eine Kletterwand und ein Spielplatz inizieren diese vorgesehene Entwicklung.
palais des sports · master arbeit · spring semester 2019
studio christ & gantenbein
1998 schrieb Marcel Meili einen Text mit dem Titel „Peripherie, ein Brief aus Zürich“. Der Text beschäftigte sich mit den Fragmenten der verbliebenen Infrastruktur, die mitten in der Stadt stehen blieben. Diese erfordern demnach, Interventionen für eine mögliche Nutzung auf menschlicher Ebene. Um zu vermeiden, dass auf dem Grundstück diese Infrastrukturen das Territorium in zwei Teile teilen, scheint die Besetzung dieser Zwischenräume die einzige Möglichkeit zu sein. In gewisser Weise würde das heissen, die Infrastruktur zu domestizieren und ihr eine spezifischere Funktion zu geben. Das Gebiet zwischen Manessestrasse und Sihl, welches uns in dieser Arbeit beschäftigt, teilt mit dem Text von Meili viele Ähnlichkeiten.
Die Zone steht seit 130 Jahren im Mittelpunkt von diversen Debatten. Viele Projekte sollten realisiert werden, wurden aber nie richtig abgeschlossen. So hat sich das Grundstück im Laufe der Jahre an verschiedene morphologische und infrastrukturelle Veränderungen anzupassen versucht. Heute symbolisiert der klaffende Stummel des Autobahn-Y, dass die Entwicklung nicht abgeschlossen ist. Eine passende Lösung fehlt bis heute.
Der Entwurf möchte sich die Besonderheiten des Ortes zur Grundlage des Konzepts machen. Momentan steht die Grosszügikeit der Natur, also des Flusses und seiner Vegetation in hartem Kontrast zum Beton. Es wird versucht ein Projekt zu entwerfen, das nicht der Infrastruktur widerspricht, sondern im Gegenteil aus diesen spezifischen Konditionen entsteht. Um die Debatte abzuschliessen, aber auch um diesem unklaren Gelände einen Sinn zu geben, schlägt das Projekt eine Erweiterung der bestehenden Infrastruktur vor.
Es strebt deswegen weniger die Form eines Objekts oder Gebäudes an, sondern mehr ein verbundenes und heterogenes System, das die gegensätzlichen Räume miteinander verschmelzen lässt. Es soll nicht weiter ein abgekapselter Durchgangsort bleiben, sondern eine Verbindung vom Banhof Giesshübel, dem Google Areal und dem Quartier Wiedikon werden.
Parkfelder auf der obersten Ebene sind von der Sihlhochstrasse aus direkt erschlossen und dienen den darunter liegenden Ebenen. Grosszügige Grünfelder machen den Ort aber auch für Fussgänger zu einem angenehmen Aufenthaltsort mit einer tollen Sicht auf die Stadt. Die anderen Ebenen hingegen sind eine Erweiterung der Sportinfrastruktur. Ein neuer Steg vom Sihlhözli bis zum Bahnhof Giesshübel dehnt nicht nur die Sportanlage aus, sondern bildet eine neue Verbindung für Fahrräder und Fussgänger. Diese werden neu nur noch oberirdisch geführt, so dass ein visueller Bezug zwischen den verschiedenen Teilbereichen entsteht. Auf der Sihlebene findet man die Idee des Terrain Vague wieder, einer urbanen Fläche, welche sich die Bevölkerung aneignen kann. Eine Kletterwand und ein Spielplatz inizieren diese vorgesehene Entwicklung.